Michael Fehlmann
Gastropavillons am Zürichsee
2013
Der Wandel von Zürich als “Stadt am Fluss” zur “Stadt am See” fand ihre nahezu heutige Form mit den Konstruktionen der “Zürcher Quaianlagen” vorangetrieben vom damaligen Stadtingenieur Arnold Bürkli um 1870. Mit den Konstruktionen des Bürkliplatzes, des General-Guisan-Quais, des Arboretums und des Utoquais, wurde ein neues Gesicht für die Stadt geformt. Dadurch wurde ein Gurt von Plätzen und Grünanlagen um die urbane Stadtfront gebildet. Seither hat sich die die Uferkante kaum verändert; und trotzdem hat sich der Charakter der Seefront gewandelt. Die Stadt begann mit den Schiffsstegen, den Badeanstalten und den Bootsvermietungen ihre Finger in den See auszustrecken.
Der Schiffssteg von 1870, welcher parallel zur Bahnhofsstrasse verlief, wurde bei einem Unwetter in 1964 stark beschädigt und führte zur Konstruktion des heutigen, grösseren und abgewinkelten Schiffsstegs im selben Jahr. Ein zweiter Schiffssteg wurde um 1975 vor die Bürkliterrasse gebaut. Dadurch verlor die Bürkliterrasse ihre ursprüngliche Kraft als Abschlussmauer der Stadt.
Die zwei existierenden Schiffsstege werden abgebaut und durch einen neuen Steg ersetzt. Die Bürkliterrasse erhält ihren klaren Abschluss und ihre Funktion als Front Zürichs zurück. Das Projekt liegt in der visuellen Achse als Verlängerung der Bahnhofstrasse, welche die Hauptverbindung zum Zürichsee bildet. Die Pavillons sind unterschiedlich in der Struktur angesiedelt und begleiten die Besucher auf dem Weg zum äussersten Punkt des Steges. Die unterschiedliche Anordnung der Pavillons bietet dem Besucher verschiedene Bezüge zum Steg, dem Wasser und der Landschaft. Die Stadt und ihre Umgebung werden so dem Besucher in unterschiedlichen Sequenzen auf dem Weg zum Ende des Schiffsteges gezeigt. Am äussersten Punkt öffnet sich die Struktur und giebt die wunderbare Sicht auf den See und die Berge frei.
Gebäude ins Wasser zu bauen hat in Zürich eine lange Tradition. Bereits um 4300 v.Chr. bauten die Pfahlbauer ihre hölzernen Häuser in den Zürichsee. Während des letzten Jahrhunderts wurden weitere Holzkonstruktionen wie zum Beispiel die Badeanstalten wie auch der erste Schiffsteg am Bürkliplatz dem Zürichsee hinzugefügt. Als Weiterführung dieser Konstruktionstypen, wird der neue Schiffsteg in Holz gefertigt. 42 vorfabrizierte Holzrähmen werden mit den in den Seegrund gerammten Holzrundpfählen verbunden. Die Pavillons werden in die Primärstruktur eingefügt. Metallene Füsse als Zwischenelement schützen Holzstruktur vor dem sich ändernden Wasserspiegel.









Location: Zürich, Switzerland
University: Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Semester: Master Project
Teaching: Tom Emerson - Daniel Studer - Karin Sander
Posted: September 2015
Category: Academia