Architecture

Bruno Spagolla Architekt

Volksschule Marul

1996–1999

Die einklassige Volksschule im 200 Einwohner-Bergdorf Marul – in einem Seitental des Großen Walsertals – war in einem ca. 100 Jahre alten klassischen Bergschulhaus (ein Klassenzimmergeschoss ohne einen einzigen Zusatzraum, darüber eine kleine Lehrerwohnung) untergebracht. Aufgrund der überzeugenden ortsräumlichen Disposition und der markanten „Physio-gnomie“ wurde das Bauwerk erhalten und saniert. Die notwendigen zusätzlichen Räume wurden in Zubauten untergebracht: Rückseitig ein kleiner pultdachgedeckter Annex im Volumen des ehemaligen Holzschuppens und einem schlanken, leicht abgedreht in den Hangfuß gesetzten Prisma mit Satteldach und dem daran angedockten in den Hang eingegrabenen Turn- und Veranstaltungssaal. Die alte Schule und der neue Saalbauteil sind mit einem niederen zurückgesetzten Bau-körper verbunden, in dem der Zugang und Pausen- und Foyerbereich untergebracht sind. Der Saal ist seitlich großflächig zum kleinen Schulplatz hin geöffnet, die drama-tische Topographie des gegenüberliegenden Berghanges wird so zu einem eindrücklichen Raumschluss. Mit diesem an sich minimalen orts-planerischen Eingriff erhielt die bergbäuer-liche Streusiedlung durch das Zusammenspiel von Kirche, altem Schulhaus und Saalzubau etwas, das sie vorher nie hatte: einen räumlich spürbaren Dorfkern.

Volksschule Marul
Volksschule Marul
Volksschule Marul
Volksschule Marul
Volksschule Marul
Volksschule Marul
47°12'03.5"N 9°51'42.6"E

Lieu: Raggal, Switzerland
Type: École, Scolaire

Client: Gemeinde Raggal
Collaborators: Ing. Herbert Reimann - Zeljko Jerkovic
Photography: Bruno Klomfar


Publié: Janvier 2020
Catégorie: Architecture

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